Last stable? I think so!

Last stable? I think so!

(Namen nicht geändert)

Nach einer Woche ungeplantem Urlaub in Dublin habe ich mich aufgemacht und mich in deine Bus gesetzt. Ab in die Ungewissheit hieß es nun zum letzten Mal. Warum letztes Mal? Ich hatte zu dem Zeitpunkt einfach genug vom ganzen Hof-neu-suchen, umziehen und vor allem neu eingewöhnen!

Ich bin von der Busstation abgeholt worden und von dort sind wir noch ein ganzes Stück weiter ins Land hineingefahren.Wie wir angekommen sind in Belmont House Stud dachte ich mir zuerst einfach nur WOW! Belmont hat eine Halle, einen Außenreitplatz, einen Longierzirkel, ein Orchard (ein abgegrenzter Vielseitigkeitsparcour) und die Island (noch ein Vielseitigkeitsparcour, wo auch im Sommer Pferde leben). Das hatte ich vorher nirgends und es hat mich umgehaut. Noch dazu kommt das zum Zeitpunkt meiner Ankunft ungefähr 240 Pferde auf dem Hof gelebt haben. Belmont war eindeutig der größte, aber auch best organisierteste Hof, auf dem ich bis jetzt gewesen bin. Einfach richtig professionell.

Ich habe die ersten Wochen in dem Viererzimmer gelebt, oft zusammen mit anderen. Das ist natürlich manchmal nervig, aber meistens ist es einfach nur cool. Gegen Ende meiner Zeit, die ich dort verbracht habe, bin ich dann in ein Einzelzimmer umgezogen.

Ein typischer Tag hat angefangen mit dem Füttern vom Heu. Am Abend des Vortages haben wir immer zwei Portionen Heu ausgeteilt. Eine wurde in die Box gegeben und die zweite haben wir vor die Tür gelegt. Während alle das Heu in die Boxen gegeben haben, hat eine Person das Kraftfutter verteilt. Nachdem alle Pferde mit Heu versorgt wurden, haben die Working Students angefangen alle Ställe auszumisten. Ich habe immer den gleichen Bereich ausgemistet und je nachdem wie viele Praktikanten da waren haben ich mehr oder weniger ausgemistet. Um Zwölf gab es immer Mittagspause, das hat für mich geheißen das ich eineinhalb Stunden früher als alle anderen ins Haus gegangen bin. Warum? Weil ich gleich nach meiner Ankunft als Köchin auserkoren wurde.

Nach der Mittagspause habe ich zusammengeräumt und manchmal habe ich auch extra Aufgaben im Haus erledigt. Dann bin auch ich wieder rausgegangen und habe angefangen die Pferde aus meiner Liste abzuarbeiten. Vielleicht sollte ich „die Liste“ kurz erklären: Jeden Tag wurde vom Bereiter eine Liste zusammengestellt auf der die Pferde zugeteilt wurden die man an diesem Tag arbeiten soll und neben dem Namen von dem Pferd stand wie man sie zu arbeiten hat. Ich habe immer ein Pferd zu reiten gehabt und zwischen drei bis fünf weitere Pferde zum longieren. Das war für mich aber nur schwer zu schaffen, weil ich ja minimum zwei Stunden später mit den Pferden anfangen konnte. Ich habe während meiner drei Monaten dort genau zwei Mal meine Liste geschafft. Man musste richtig schnell sein, aber trozdem habe ich die Arbeit meistens genossen und habe sehr viel dazugelernt.

 

 

Nachdem wir mit den Pferden fertig waren, haben wir angefangen zusammen das Heu verteilt und Kraftfutter gegeben. Als Letztes wurde der gesamte Hof gekehrt und dann waren wir für den Tag fast fertig. Als Abendessen gab es immer die Reste vom Mittagessen und genügend Toast (meistens mit PB & J = Peanut Butter and Jelly). Fürs Frühstück und Abendessen haben wir uns auch selber was gekauft im kleinen Landen im Ort, der durch uns sicher den Umsatz seines Lebens gemacht hat.

In der Nacht zwischen neun und zehn musste immer einer zum Night Check raus. Einfach alles nochmal kontrollieren: Ob die Tore zu sind, es allen Pferden in den Boxen gut geht und in der Fohlensaison haben wir natürlich auch genau auf die Mamas geschaut.

Ich habe auf Belmont sehr viel gelernt und wenn ich jemals wieder eine solche Reise mache, werde ich mich bemühen, dass ich auf ähnliche Höfe kommen kann, weil es mich persönlich am weitesten bringt. Nichts desto trotz, es war hart und für viele zu viel. Es sind in meiner Zeit dort einige früher als geplant weggegangen. Ich denke, dass ich bin in dieser Hinsicht sehr pflegeleicht bin. Ich kann sehr viel aushalten (hart physische Arbeit, Stress und Erwartungsdruck) , aber viele können das einfach nicht. Jeder muss für sich selbst entscheiden ob er zu sowas in der Lage ist. Aber wenn man hart arbeitet und auf einen Hof gehen will, wo die Pferde gut behandelt werden, dann kann ich Belmont empfählen.

Ich bin jetzt am Ende von von meiner chronologischen Erzählung angelangt. Aber jetzt werde ich einzelne Geschichten erzählen, die mir auf meiner Reise widerfahren sind.

 

Bis zum nächsten Mal – Maggy

Eine kurze, aber sehr prägende Begegnung!

Eine kurze, aber sehr prägende Begegnung!

(Namen geändert)

Anfang

Ich werde diesen Beitrag wirklich ehrlich schreiben, weil es etwas ist was mir sehr am Herzen liegt. Ich war nämlich unmittelbar betroffen von den Auswirkungen vom Handeln einiger Personen. Wem das nicht passt, sollte vielleicht diesen Post nicht lesen.

Wieder versuche ich von vorne anzufangen. Aber es wird vielleicht ein bisschen konfus, da ich noch immer nicht wirklich gerne an dieses Monat zurückdenke. Ich bin von den beiden Besitzern vom Flughafen abgeholt worden und wir sind mit Smalltalk zum Stall gefahren. Mir ist schon da aufgefallen das sie ihre Pferde nicht wirklich gut kennen. Wie kann mir das aber schon bei Smalltalk auffallen? Naja wenn man nur vier Pferdenamen sagt und danach schon ins stocken kommt und nicht mehr weiter weiß. (Es waren übrigens an die vierzig Pferde, also ein paar mehr Namen sollten schon im Gedächtnis sein.) (1. red Flag)

Ich habe gleich gemerkt, dass dieser Stall nicht den Fotos eindeutig nicht den Fotos auf der Website und auf workaway entspricht, weil es war nämlich gar keinen Stall gab. (2. red Flag) Das war eines der ersten Dinge, die mir aufgefallen sind. Kurz danach habe ich erfahren, dass sie erst vor kurzem umgezogen sind und noch keine Zeit hatten das Profil zu updaten. Heute finde ich nicht, dass das ein Grund ist nichts zu sagen beim hin und her schreiben und den Workawayer selbst besser vorzubereiten, auf das was er zu erwarten hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass zu dem Zeitpunkt an dem sie mit mir geschrieben haben nichts von dem Umzug wussten.

Damals habe ich mir nicht so viel darüber gedacht. Ich habe mein Zimmer bezogen, das ich mir mit einer anderen Workawayerin geteilt habe. Zu der Zeit wie ich angekommen bin war ihre Schwester gerade zu Besuch und gleich am nächsten Tag waren wir mit ihr ausreiten. Alles in allem hört sich das ja bis jetzt nicht so schlecht an. Beide waren nett und wir haben uns gut verstanden. Sie waren übrigens beide Österreicher.

Unser Tag find immer um neun Uhr an und wir sind auf die drei Weiden gegangen und haben die Pferde gecheckt. Auf der einen Weide standen die älteren Pferde und eine Stute mit zwei Fohlen (eines davon adoptiert, das andere ihr eigenes), auf der zweiten standen ältere Fohlen, die schon von ihren Müttern getrennt waren und auf der letzten standen die jungen Fohlen von diesem Jahr und ein paar Wallache, die zu Reitpferden ausgebildet werden sollten.

Alle Pferde hatten minimal zwei Decken drauf, das heißt für ein ziemlich ungeübtes Auge war es sehr schwer den physikalischen Zustand der Pferde zu beurteilen. Ich habe also nicht umbedingt am Anfang mitbekommen wie es den Pferden wirklich geht. Nach dem alltäglichen Check haben wir die zwei Hengstboxen ausgemistet und den Pferden auf der Weide ein bisschen Heu gegeben. Ich sage ein bisschen deshalb, weil es viel zu wenig war für die Menge an Pferden die auf den drei verschiedenen Weiden gestanden haben.

Kraftfutter wurde trotz Januar nicht gefüttert, obwohl die Pferde schon recht dünn waren und es eindeutig gebrauch hätten. Jedes mal wurde das Heu umkämpft als wäre die Portion, die sie von uns bekommen, das einzige was die Pferde an dem Tag zu sich nehmen. Von den Besitzern wurde das Fehlen des Kraftfutters immer so begründet, das Irland ja so toll sei, weil man fast gar nicht zufüttern muss, da die Weiden das ganze Jahr grün und saftig sind. Meiner Meinung nach waren die Weiden schon lange nicht mehr grün, saftig und total ohne jeglichen Nährstoffen. Eindeutig nicht genug für ungefähr zehn Pferde pro Weide.

Ich habe zuschauen können, wie die schwächeren Pferde von der Herde immer weniger Futter bekommen haben und einfach immer mehr verfallen sind. Eh klar der stärkere setzt sich durch und wird immer stärker. Es gab sogar mehrere Pferde, die sich gar nicht mehr zum Futter getraut haben. Aber wir sind ja alle Tierärzte und wissen alles besser.

Naja, nach dem Morgenstall sind wir hineingegangen und haben einmal pro Tag das Haus putzen dürfen. In dem Profil wurde es so beschrieben das leichte Hausarbeit zum Arbeitsablauf dazugehört. Das ist ja gar nicht so schlimm, aber ich bin nicht dort gewesen um die persönliche Putzfrau zu sein und dann auch immer angewiesen zu werden noch mehr zu putzen. Von meinen ungefähren fünf Stunden vereinbarte Arbeit haben wir minimum zwei Stunden im Haus mit Hausarbeit verbracht und das war nicht so kommuniziert.

Ich wurde von Tag zu Tag immer unzufriedener mit der Arbeitstituartion, weil ich nicht das Gefühl hatte das ich (wie eigntlich besprochen) für die Pferde da war, sondern einfach nur als persönliche Putze. Ich werde in meinem nächsten Post noch mehr zu diesem Hof schreiben, weil der Bericht einfach schon zu lang wird.

 

 

Es geht weiter:

Nachdem ich von Tag zu Tag immer unglücklicher wurde, war ich schon nicht sehr positiv gestimmt auf diesem Hof noch weitere vier Monate zu bleiben, wie eigentlich geplant. Aber dann kam alles überhaupt wieder ganz anders als geplant. Wenn ich im folgenden Text von WIR spreche meine ich immer die Vorarbeiterin (23), die zweite Workawayerin (21) und mich (zu dem Zeitpunkt 18).

An einem Tag sind wir am Nachmittag zum Feld gegangen und haben bemerkt das eine Stute festgelegen ist. Sie ist auch nach einer Stunde von bemühtem animieren nicht mehr aufgestanden, aber wir haben es weiter probiert. eine Stunden später haben wir gemerkt das die Stute aufgegeben hat und es nichtmal versucht hat aufzustehen. Für sie war das ganze erledigt, aber wir haben natürlich noch immer nicht aufgegeben. Eineinhalb Stunden später ist dann der Tierarzt gekommen und hat es beendet. Von diesem Moment an lag eine blaue Plane auf dem Feld, nur durch ein paar Steine vom wegfliegen gehindert.

Am selben Abend beim Nightcheck (ungefähr 18 oder 19 Uhr) wurde von der Vorarbeiterin bemerkt, dass ein Pferd fehlt und schnell wurde klar das es das Fohlen (über ein Jahr alt) von der eben verstorbenen Stute war. Wir sind sofort auf der Weide auf und ab gerennt und haben das Fohlen gesucht. Gefunden haben wir es mit sumpfigen Teil der Weide, wo der Fluss unter einem Stein einen kleinen See gegraben hat. Das kleine Fohlen hat es irgendwie geschafft unter diesen Stein zu rutschen. Wir haben es nur durch ein sehr leises Wiehern bemerkt und sind beim Suchen fast draufgestiegen, weil nur noch der Kopf herausgeschaut hat.

Wir waren fassungslos und haben sofort mit allen menschenmöglichen Kräften versucht das kleine Fohlen da raus zu bekommen. In solchen Situationen versteht man, warum Menschen es schaffen durch die Wüste zu gehen oder mit einem gebrochenen Bein von einem Berg herunter humpeln. Auch wenn man glaub man ist kaputt, hat man immer noch Kraft und Lebenswillen.

Stunden gehen vorbei und wir probieren ALLES: Longen um verschiedenste Körperstellen, pure Körperkraft, ein zweites Pferd als Hilfe und und und. Immer mehr merken wir wie unsere Kräfte schwinden und die Kleine aufgibt und sich scheinbar mit ihrem Schicksal abgefunden hat. Ab diesem Punkt hätte ich es gerne beendet und ich wäre bereit dazu gewesen es selbst zu machen. Das klingt für Viele vielleicht sehr komisch, aber es bringt genau nichts dieses kleine Wesen noch mehr leiden zu lassen. Sie hat vier Stunden mit uns gekämpft und dann aufgegeben.

Vielleicht fragen sich einige wo die ganze Zeit die Besitzer waren. Sie waren verständigt, aber auf einem Abend der Zweisamkeit und deshalb natürlich verhindert und konnte leider nicht ihren Pferden helfen.

So um Mitternacht sind die Besitzer dann erschienen und haben alles nochmals probiert, weil wir es natürlich nicht richtig gemacht haben. Wieder zwei Stunden später hat der Mann im Haus dann endlich ein Fünkchen Gnade gezeigt und die Kleine erlöst. Fortan wurde er im Haus als Held verehrt, der als einziger in der Lage gewesen ist die Stute zu erlösen(die Kehle mit einem Küchenmesser aufzuschlitzen).

Das Schlimmste kommt aber eigentlich am Tag danach, weil der Nachbar mit Traktor verständigt wurde. Er kam und fragte nur uns Mädchen warum wir ihn gestern Abend nicht geholt haben, weil er den ganzen Abend zuhause war. Wir konnten nur erwidern, dass es von den Besitzern verboten wurde, weil wir ja selbst mit unseren Problemen fertig werden mussten. Das dies auf Kosten von der kleinen Stute gemacht wurde schien niemand außer und Workawayern zu stören.

Es geht nächste Woche spannend und eigentlich traurig weiter.

 

 

Wenn du denkst, es geht nicht mehr schlimmer:

Nach den Tod der kleinen Stute war die Stimmung dementsprechend gedrückt. Ein paar Tage später wurde nach einer kalten Nacht wieder eine Stute gefunden. Erfroren.

Am selben Tag hatte eine ältere Stute einen Schlaganfall. Sie war zwar etwas älter, aber das große Problem war, dass sie zwei Fohlen hatte. Das eine war ihr eigenes und das zweite hatte schon einmal seine Mutter verloren. Jetzt waren noch zwei Fohlen ohne Mama.

Also wieder zwei tote Pferde und die Stimmung sinkt weiter. Noch dazu kommt das die Herden neu zusammen gewürfelt wurden, weil die eine Weide mit Fluss gesperrt wurde. Gott sei dank. Ab diesem Zeitpunkt wurde auch mehr zugefüttert, aber leider immer noch in Herdenverband. Deshalb hatten die stärkeren Pferde genug, aber die Kleineren oder Schwächeren eindeutig nicht genug.

Weil so viele Pferde gestorben sind, ist natürlich die Behörde aufmerksam geworden. Sie haben einen Amtstierarzt vorbei geschickt und bei dem ersten Mal waren die Besitzer natürlich nicht anwesend, weil sie in ihren Jobs waren. Der Tierarzt hat gesagt, dass er nochmal vorbei kommen wird.

Das ist er auch, aber zu dem schlechtesten Zeitpunkt, den man sich vorstellen kann. Denn wir haben wieder um das Leben von einem Pferd gekämpft. Diesmal war es aber ein bisschen anders. Es wurde noch immer mit großen Kübeln gefüttert und deshalb gab es immense Kämpfe um das Futter. Bei einem diese Kämpfe wurde eine Stute stark gekickt von einem anderen Pferd. Sie ist im kniehohen Schlamm hingefallen und nicht mehr aufgekommen.

Sie hat es versucht und versucht, aber ist sobald sie Gewicht auf ihre Hinterbeine verlagert hat sind ihr die Beine unter dem Hintern weggekippt. Wir haben sie nur mit Longen aus dem kniehohen Schlamm hinaus gewälzt. Drei Frauen rollen ein Pferd ungefähr hundert Meter durch Gatsch. Es war sehr Kräfte zehrend und wir waren wieder einmal am Boden. Meine beiden Leidensgenossinnen haben angefangen zu weinen, weil es einfach allen zu viel war und Emotionen manchmal einfach raus müssen. Ich schreibe das hier nicht um die Zwei bloßzustellen, sondern einfach nur um anderen Leuten verständlicher zu machen durch was wir durchgegangen sind.

Wiedermal hat dieses Pferd leider auch nicht überlebt. Sie wurde aber auch viel zu spät erlöst, hat zu lang leiden müssen. Später wurde vom Tierarzt bestätigt das sie eine Beinfraktur hatte und hätte wenn man gleich den Tierarzt geholt hätte und sie dann eingeschläfert hätte. Aber wir sind ja eh alle halbe Tierärzte und brauchen keine Leute, die das jahrelang studiert haben. Der Tod von der ersten Stute wurde damit entschuldigt, das der Tierarzt kurz fallen gelassen hat das sie Tumore gehabt haben könnte.

Das Problem nur an dieser Theorie ist: Sie ist vorher schon vier Stunden festgelegen und dadurch haben sich die Rippen verschoben und haben sehr komisch ausgesehen auf der Seiten auf der sie nicht gelegen ist. Genau das hat der Tierarzt ( = Typ der jahrelang studiert hat) auch gesagt. Weiters war seine professionelle Meinung, das Tumore möglich aber sehr unwahrscheinlich die Todesursache gewesen ist.

Wir fassen zusammen: (nach der professionellen Meinung von den fast Tierärzten)
-eine Stute, die eindeutig an Tumoren gestorben ist (also nicht zu verhindern)
-ein Stutfohlen, das wegen Einsamkeit gestorben ist (also nicht zu verhindern)
-eine Stute, die erfroren ist (eindeutig nicht zu verhindern)
-eine Stute, die einen Schlaganfall hatte (Laune der Natur)
-eine Stute, die ein gebrochenes Bein hatte (eindeutig der Grund warum sie nicht mehr aufgekommen ist)

Von meiner Abreise muss ich leider noch einen Beitrag machen. Wow, das ist ja eine richtig lange Geschichte!

 

 

Warum ich rausgeschmissen wurde:

Nicht nur wegen den viele Pferden, die gestorben sind habe ich für mich selbst gewusst das ich dort nicht bleiben kann. Sondern auch wegen meinen Arbeitgebern und wegen meinen Aufgaben, die ich im Haushalt machen musste.

Jeden Tag mussten wir das ganze Haus einmal saugen und wischen, in der Küche alle putzen und wenn uns fad gewesen wäre waren unsere Arbeitgeber nett genug uns zu sagen, dass wir ja auch jede Lade in der Küche ausräumen könnten und auswischen. 

Weiters war es auch die Aufgabe von den Workawayern die Hunde in Gruppen im Garten rumrennen zu lassen. Es waren insgesamt drei oder vier Gruppen von Hunden, die immer einzel rausmussten. Wenn die Gruppen vermischt werden würden dann hätten sie sich zerfleischt. Wir reden hier nicht nur von lieben Labradoren, sondern von einer deutschen Dogge und drei amerikanischen Bulldoggen. Alle Hunde waren null erzogen und manchmal hatte ich das Gefühl, das sie alle einfach nur stille Bomben waren. Jede Hundegruppe musste mindestens eine halbe Stunde im Garten rumlaufen.

Während dieser Zeit wollten die Besitzer das wir die Hunde beschäftigen. Ich war aber nicht wirklich begeistert davon fast zwei Stunden mit verschiedenen Hunden, die ich nicht kenne, die teilweise auch sehr aggressiv zu Menschen waren, im Winter im Garten zu verbringen. Wieder auch etwas was gar nicht so kommuniziert wurde und in der Profilbeschreibung auch nichts davon stand.

Alles in allem war es einfach nichts für mich und ich wollte weg. Ich habe meiner Arbeitgeberin gesagt das ich ihr zwei Wochen gebe und dann bin ich weg. Sie hat eingewilligt und ich dachte die Sache ist damit gegessen. Oh, wie sehr habe ich mich da getäuscht.

Zwei Tage später ist sie am Fuße der Treppe getanden und hat hinaufgebrüllt. Wir sollen unsere Sachen packen und in fünf Minuten fahr sie nach Dublin und sie will uns mitnehmen. Unsere Welt ist expoldiert. Noch dazu kommt das die Vorarbeiterin an diesem Wochenende zu ihrer Familie nach Frankreich geflogen ist und die Pferde nicht versorgen konnte.

Wir haben diskutiert und ihr angeboten das wir noch mindestens das Wochenende auf der Farm bleiben damit es den Pferden gut geht. Alles hat nichts gebracht und wir haben unsere sieben (ach nein tausend) Sachen gepackt und versucht auf die schnelle ein Hostel in Dublin zu finden. Wir waren dann eine Woche in Dublin bevor ich zu meinem letzten Halt aufgebrochen bin.

Ja, das war diese Geschichte. Weiter geht es mit Belmont!

Zweiter Stop! Besserer Job?

Zweiter Stop! Besserer Job?

(Namen nicht geändert)

Nach meiner Nacht und Nebel Flucht bin ich dann in Chichester gelandet. Bei dem Willowbrook Riding Center. Dort war ich die einzige Workawayerin und somit habe ich natürlich viel mehr Englisch gesprochen als auf allen anderen Höfen zusammen. Aber ich sollte einmal am Anfang anfangen.

Ich bin in der Nacht angekommen und mir wurde mein Zimmer gezeigt. Es war viel kleiner, ABER ich hatte einen Fernseher, einen eigenen Radiator(!!!) und es war einfach sehr warm in meinem Zimmer. Ich war sehr glücklich und nach einer sehr gemütlichen Nacht bin ich aufgewacht und habe vom Fenster aus den Stall gesehen. Es war einfach nur angenehm. Man kann eine Art von Luxus, wie einen eigenen Radiator im Zimmer erst schätzen wenn man es nicht hatte und sich nächtelang in den Schlaf gefroren hat.

Mein Tag hat, glaube ich, um halb acht angefangen mit der Morgenfütterung. Sobald wir damit fertig waren sind wir wieder hineingegangen und haben bis neun Frühstück gegessen. Dann haben die ersten Reitstunden angefangen und ich habe begonnen die Ställe auszumisten und Heu zu verteilen. So schwierig war das nicht, weil in dieser Reitschule die Pferde „nur“ auf Gummimatten stehen. Manche finden das vielleicht komisch aber ich habe gelernt nach dem Motto „life and let life“ zu leben. Ich weiß, dass sie dort ihre Pferde gut behandeln und eindeutig nicht misshandeln. Also war das okay für mich. In Willowbrook stehen ungefähr vierzig Pferde, aber die habe ich eigentlich nie alleine ausgemistet.

Zwischendurch habe ich bei den Reitstunden für die ganz Kleinen mitgeholfen. Ich finde das System des Reiten Lernens wurde in diesem Stall auch ganz anders gelernt als ich das bis jetzt gekannt habe. Die Kleinen wurden geführt in den Reitstunden und nur wenn die Reitlehrerin der Meinung war, dass sie genug kann wurden sie erst alleine gelassen. Hat seine guten Seiten hat aber auch seine schlechten Seiten, so wie alles im Leben.

 

 

Bei Ausritten durfte ich auch mitführen und die Kinder beschäftigen. Hin und wieder habe ich auch Pony Mornings geleitet. Das war immer sehr lustig und mit jeder Gruppe von Kindern sehr verschieden. Ich hatte unter der Woche auch Reitstunden und Ausritte, das war auch immer sehr lustig

Ich war auch mit den Leuten vom Stall auf einem Pantomime. Ein sehr schöner und lustiger Abend und eindeutig wert das ich mitgefahren bin. Ich fad es sehr nett das sie mich eingeladen haben, richtig nett und es kam damals auch ganz unerwartet. Eindeutig ein Abend der sich in meiner Erinnerung festgesetzt hat. Ich habe auch Weihnachten damals dort verbracht. Das war sehr komisch, gerade wenn man Weihnachten als großes Familienevent gewöhnt ist und dann einfach einen Tag später und mehr oder weniger alleine feiert. Das einzige „besondere“ an dem Tag war das in der Früh alle zusammengeholfen haben mit dem ausmisten, dann Geschenke verteilt wurden und dann gingen alle ihren Weg und haben relaxt den restlichen Tag. Das war sehr komisch für mich, aber meine Eltern sind ja eine Woche später zu Besuch gekommen und danach sind wir zusammen nach London gefahren. Von dort bin ich nach Dublin geflogen, aber mehr dazu nächste Woche.

Der erste Stop auf einer langen Reise

Der erste Stop auf einer langen Reise

(Namen geändert)

Von London habe ich mich auf den Weg gemacht in die Nähe von Exeter, wo ich mich schon auf meinen ersten Hof freute. Abgeholt wurde ich von Mara, der Exfrau von Andrew mit der ich schon über E-Mail Kontakt hatte. Bevor ich auf die Farm gekommen habe ich nur mit ihr Kontakt gehabt und mir wurde auch nicht gesagt das sie nicht mehr auf der Farm lebt. Im Nachhinein betrachtet hätte mich sowas schon interessiert. Sie ist trozdem eindeutig eine der Personen, von denen ich mir wünsche, dass ich vor meiner Abreise noch einmal mit ihr reden könnte. Wir sind losgefahren und nach einem kleinen Zwischenstopp bei Mara sind wir auch schon am Hof angekommen.

Der erste Eindruck war sehr malerisch und verträumt. Ich habe schnell mein Zimmer bezogen und bin auch schon wieder raus gehuscht und habe mich am Hof umgeschaut. Es war gerade die Zeit der Abendfütterung und da habe ich gleich einige der anderen Workawayer kennengelernt. Zum einen waren ein deutsches Pärchen und eine Österreicherin da. Dann gab es auch noch einen Schweizer aus der französischen Schweiz, mit dem ich aber nicht viel zu tun hatte.

Die zwei Deutschen habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen und die Zwei sind eindeutig die Art von Freunden, die ewig halten wird. Mit der Österreicherin war es teilweise sehr schwer zu arbeiten und mit dem Schweizer hatte ich, wie schon oben erwähnt, nicht wirklich was zu tun.

Ein typischer Tag sah ungefähr so aus: um 9 Uhr haben wir alle gefüttert mit Heu und die Hengste mit Kraftfutter. Danach wurden alle Boxen am Hof direkt ausgemistet, das hat fast bis zum Mittagessen gedauert. Irgendwann dazwischen gab es natürlich einen Teatime, was wäre England ohne Teatime. Nach dem Mittagessen haben wir uns dann um die Pferde gekümmert, soweit Andrew uns nicht bei anderen Arbeiten brauchte. Am Abend wurde noch einmal Heu für alle Pferde am Hof gefüttert, Kraftfutter für die Hengste und die Pferde, die am Hof waren für die tägliche Arbeit wurden wieder auf die großen Weiden gebracht. Nachdem wie einmal vom einen Ende des Hofes zum anderen mit Pferden gerannt sind, haben wir noch das Kraftfutter für den nächsten Tag zubereitet. In der Nacht um neun war dann noch das Nightfeeding zu machen. Dabei wurden die Hengste noch einmal mit Kraftfutter gefüttert.

Ich möchte auch ein paar Worte zu der Führung dieses Betriebes verlieren, einfach nur weil ich gerne meine Meinung zu verschiedenen Sachen abgebe. Also die Größe des Hofes und den Platz den die Pferde im Sommer gehabt haben ist bis jetzt ziemlich unübertroffen. Das ist ja soweit gut, wenn man total ignoriert das alle 90 Pferde im Winter nach unten auf den Hof geholt werden und dort mehr oder weniger eingepfercht werden. Ich denke im Sommer wäre es ganz gut dort zu sein. Die Arbeit ist noch relativ leicht und mit regelmäßigeren Pausen im Gegensatz zu anderen Arbeitgebern, die ich hatte.

 

 

Aber es gibt auch ein paar Sachen, die mir rein an der Haltung der Pferde gar nicht gefallen haben. Zum Beispiel die Winterhaltung. Ich denke, dass dadurch die Pferde sehr unausgeglichen im Winter sind und sie eigentlich zu richtigen Bomben werden die nur darauf warten beim nächsten Mal Arbeit explodieren zu können. Das ist natürlich ein ungemeines Gefahrenpotential, gerade wenn die gesamte Erziehung der Pferde nur im Gelände stattfindet. Warum nur im Gelände? Weil einfach keine Reithalle oder Platz vorhanden war. Wäre zu teuer und das könne man sich nicht leisten. Das letzte was mit eindeutig nicht gefallen hat ist die Haltung der Hengste. Es waren zu dem Zeitpunkt meiner Ankunft fünf Hengste am Hof. Bei meiner Abreise waren es leider nur noch vier. Diese Hengste wurden natürlich einzel herausgelassen. Eh klar, so wird es in den meisten Betrieben gehandhabt. Mein großes Problem auf diesem Hof ist das ALLE Hengste Verhaltensauffälligkeiten gezeigt haben. Sie waren teilweise sehr unterernährt (oder sie hatten einfach durch die fehlende Arbeit und Bewegung gar keine Muskeln), obwohl sie eindeutig genug Futter bekommen haben. Dazu kommt das sie meiner Meinung nach nicht lange genug aus ihrer Box rausgekommen sind.

Ich war hauptsächlich zuständig für die zwei Cobs Tutti und Zoey, aus dem einfachen Grund, das ich ein bisschen zu groß war für die Araber. Damit hatte ich aber überhaupt kein Problem, weil ich nicht auf den Hof gekommen bin für die Araber. Zusammen mit Luise bin ich oft ausgeritten. Durch ein wunderschönes romantisches Waldstück. Das waren eindeutig meine schönsten Stunden auf der Farm. Tief in dem Wald war auch ein kleiner Baumstumpf der hin und wieder von uns als Hindernis missbraucht wurde. Alles in allem waren die Ausritte mit Luise einfach mit Entspannung und Spaß zu tun.

Die ultimative Frage ist aber, warum ich zwei Monate vor meiner geplanten Abreise mehr oder weniger geflüchtet bin. Ich sage es jetzt einmal so ohne viele Gefühle zu verletzten: Das Arbeitsverhältniss hat einfach nicht für mich gepasst. Ich habe mich nicht mehr wohlgefühlt und auf alle Fällte nicht mehr sicher. Gerade bei der ersten Reise wollte ich auch hauptsächlich Spaß haben. Für mich war es klar, das ich nicht über den Winter dortbleiben konnte. Dazu kommt, dass die zwei netten Deutschen vor mir gefahren wären und ich nicht alleine auf dem Hof bleiben wollte.

Über meine Nacht und Nebel Flucht werde ich eindeutig eine eigene kleine Geschichte schreiben.

 

Bis bald. Maggy

Poco Two Eyed

Poco Two Eyed

Maggy Auslandsreise Schweiz Poco Two Eyed 4

Heute geht es um Poco. Poco ist die 19 Jährige Quater Horse Stute von meiner besten Freundin Debora.

Die zwei haben schon viel zusammen durchgemacht. Es war nicht immer leicht. Warum, fragt ihr euch jetzt vielleicht. Naja, ursprünglich war Poco die Stute von Debora’s Trainer. Mit Poco ist Debora auf Turniere gegangen und hatte auch am Reitplatz viel Spaß. Ein Verlasspferd durch und durch.

Vor mittlerweile fünf Jahren ist der Trainer von Debora sehr plötzlich verstorben und hat zwei Pferde zurückgelassen. Coco und Poco. Mit Beiden hatte Debora ein sehr inniges Verhältnis und wie viele von euch werden wahrscheinlich verstehen das es eine sehr schwierige Zeit für Debora war. Nicht nur ihren besten menschlichen Freund, sondern auch ihre zwei besten tierischen Freunde in einem Abwasch zu verlieren.

Poco und Coco wurden verkauft, blieben aber im Stall von Debora’s Eltern stehen. Somit musste Debora ansehen wie beide Pferde von unterschiedlichen Leuten trainiert wurden. Etwas was nie passieren hätte sollen. Die Jahre vergingen und beiden Pferden ging es immer schlechter. Coco musste mittlerweile leider über die Regenbogenbrücke geschickt werden und das hat Debora natürlich sehr weh getan, weil es so leicht verhinderbar gewesen wäre.

Die Freude war natürlich umso größer, als vor ungefähr einem halben Jahr bekannt wurde, dass die neue Besitzerin Poco ihr zur Verfügung stellt. Endlich konnte sie wieder eines ihrer Herzenspferde in die Arme schließen und es fast wie ihr eigenes Pferd betrachten. Ein bisschen Wasser den Bach hinunter wurde Poco sogar Debora überschrieben, also gehört Poco wieder ganz zu Debora.

Wie komme ich jetzt ins Spiel? Ich bin ja bekanntlich immer wieder in der Schweiz und darf dann natürlich mit Debora’s Pferden spielen und sie bespaßen.

Ich habe Poco immer als Verlasspferd und zugleich Stute kennen und lieben gelernt. Im Gelände ist Poco absolut trittsicher und trägt dich ruhig und gelassen durch die Schweizer Alpen, wenn du das willst. Am Platz ist sie eine ganze Stute. Dort darf man dann mit ihr diskutieren, ob sie wirklich ihren Hintern dorthin bewegen muss wohin du willst. Aber mit ein bisschen Überredungskunst schafft man es ihr alles zu entlocken was sie weis. Poco ist ein Pferd das man einfach ins Herz schließen muss.