Jeder kennt Traum-Pferdefotos: Das Pferd steht perfekt, blickt in die Kamera und die Ohren sind auf den Fotoapparat gerichtet. Wieviel Arbeit hinter diesen Fotos steckt, ist dem Betrachter oft nicht bekannt.
Im heutigen Beitrag erfährst du einfache Mittel, mit denen du die Aufmerksamkeit deines Pferdes auf dich lenken kannst, damit deine Fotos mehr Ausdruck bekommen.
Gesicht und Ohren lenken für ausdrucksstarke Fotos
Viele Pferdebesitzer kennen dieses Problem: Sie wollen schöne Fotos machen und das Pferd will einfach nicht dort hinschauen, wo man möchte. Oft benötigt der Pferdebesitzer nur ein paar kleine Ideen für bessere Aufmerksamkeit. Du kannst mit diesen einfachen Mitteln deine Fotos auf ein neues Niveau bringen.
Nicht immer Blick in die Kamera
Nicht jedes Foto muss mit perfekt nach vorne gerichteten Ohren sein. Manche Momente sind so perfekt und spontan, dass ein eingefangenes Gefühl wichtiger ist als alles Andere. Diese Fotos sind auch ohne Blick in die Kamera perfekt und zählen oft sogar zu meinen Lieblingsfotos von einem Fotoshooting. So etwas kann nicht geübt oder nachgestellt werden. Zu diesen Momenten zählen innige Umarmungen, eine zarte Berührung oder ein Bussi vom Pferd.
Dennoch gilt: bei Portraitfotos für Pferde sind ein gerichteter Blick und gespitzte Ohren gewünscht, denn diese Bilder wirken, als ob das Pferd in die Kamera schauen würde.
1. Die Klassiker für bessere Fotos
Diese Klassiker kennt jeder, dennoch möchte ich sie dir hier auflisten. Vielleicht kann ich dir einen neuen Denkanstoß für dein Fotoshooting liefern.
Leckerlis für mehr Motivation
Ich habe selten ein Pferd gesehen, das nicht ein bisschen auf ein Leckerli reagiert hätte. Oft lassen sich die Pferde besser positionieren, wenn du ihnen ein Leckerli vor die Nase hältst. Plötzlich kannst du die Beine von deinem Pferd ganz genau hinstellen und wenn du zwei Schritte zurücktrittst, kann ich ein Foto von deinem Pferd machen.
Zwischendurch belohne dein Pferd mit den Leckerlis, damit es weiter motiviert ist und brav stehenbleibt. So ist deinem Vierbeiner immer klar, dass er seinen Job gut macht.
Eine Karotte oder ein Apfel
Dein Pferd isst sicher gerne Äpfel. Nimm dir einige Scheiben mit. Diese Apfelscheiben kannst du hinter die Kamera halten und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird dein Pferd hinschauen. Nach ein paar Fotos darf dein Pferd natürlich die Apfelspalte essen.
Eine Karotte kann ebenso große Wunder wirken. Bei einem Fotoshooting hatte ich ein Pferd vor der Linse, das perfekt mit einer Karotte gelenkt werden konnte. Wir haben das Pferd zentimetergenau bewegt und es hat immer zur Karotte geschaut. So sind ausdrucksstarke Fotos nur mit einer Karotte entstanden.
Der Schlüssel
Mit leichtem Geraschel können die Ohren von deinem Pferd nach vorne gerichtet werden. Öfters drehen die Pferde ihren Kopf oder den ganzen Körper in die Richtung. So können die Blicke gelenkt werden.
Da diese Aufmerksamkeits-Techniken oft schnell unwirksam werden, ist es wichtig mehrere Möglichkeiten zu wissen, wie du den Fokus von deinem Pferd lenken kannst. Manchmal funktioniert ein Mittel gar nicht, da muss der Fotograf schnell umdenken und weitere Tools parat haben um tolle Bilder zu erzeugen.
2. Trick 17 für den ultimativen Fokus
Wenn die ersten drei Tricks nicht funktioniert haben, versuche es doch mit einem von diesen dreien. Sie sind nicht für alle Pferde ideal. Deshalb empfehle ich vorher in einem sicheren Bereich auszuprobieren, wie dein Pferd darauf reagiert.
Die etwas besonderen Helfer:
- ein Plastiksackerl
- ein Spiegel
- ein Quietsch-Spielzeug
Das Plastiksackerl
Wenn dein Pferd Plastikplanen oder Plastiksackerln aus dem Schrecktraining kennt, könnte dieses Geräusch auch die Aufmerksamkeit von deinem Pferd lenken. Du kannst das Sackerl zusammenknüllen, im Wind wehen lassen oder sachte damit herumwedeln.
Am Anfang setze ich das Plastiksackerl nur ganz dezent ein, damit sich dieses Geräusch nicht zu schnell abnutzt und dann nicht mehr die gewünschte Wirkung zeigt.
WICHTIG: Kein Pferd soll vor Angst durchgehen! Das heißt, wenn dein Pferd sehr sensibel ist und mit Angst auf Plastik reagiert, solltest du diesen Trick nicht anwenden.
Der Spiegel
Viele richtig ausdrucksstarke Fotos sind mit Spiegeln entstanden. Besonders bei Hengsten kann der Spiegel eine richtige Faszination auslösen. Ich weiß nicht den genauen Grund, allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass dein Pferd glauben könnte ein “Rivale” wäre in der Nähe. Deshalb plustert sich dein Vierbeiner auf, wird groß und wirkt imposant.
Dieses Phänomen kannst du ausnutzen und einfach hinter die Kamera oder dorthin, wo das Pferd hinschauen soll, einen größeren Spiegel halten. Dein Pferd muss sich selbst sehen können, deshalb muss der Spiegel auch ein bisschen größer sein.
Quietsch-Spielzeug kann die Aufmerksamkeit auf sich ziehen
Diesen Trick verwende ich hauptsächlich für Hunde, aber bei Pferden kann das altbekannte Quietschie genauso Wunder wirken. Es macht einfach ein ungewöhnliches Geräusch auf welches dein Pferd reagieren wird.
Beachte dabei dein Pferd nicht zu erschrecken. Du kennst dein Pferd am besten und manche reagieren auf unbekannte Geräusche mit Angst und Panik. Wegen der Verletzungsgefahr empfehle ich diesen und auch andere Tricks vorher im Freilauf zu probieren. So kannst du testen, wie dein Pferd reagiert.
3. Nicht alleine mit deinem Pferd sein. Bring einen Helfer für dein Fotoshooting mit!
Wer könnte dir behilflich sein?
Am liebsten sind mir Helfer ohne Berührungsängste. Eine Reiter-Freundin oder dein Partner könnte dir bei den Fotos helfen. Dabei ist nicht nur das Tragen von zusätzlichen Outfits eine wichtige Hilfe, sondern auch das Versorgen vom Pferd, wenn es nötig ist.
Wie kann dir ein Helfer das Fotoshooting erleichtern?
Im besten Fall kennt sich der Helfer mit Pferden aus und hilft dabei das Pferd einzurichten, die Aufmerksamkeit zu lenken und hilft der fotografierten Person dabei sich nur auf die Fotos zu konzentrieren.
Bei Freilauf-Fotos ist es hilfreich, wenn zwei Leute das Pferd über die Weide lenken. Wenn nur eine Person vorhanden ist, steht das Pferd nach der ersten Runde in einer Ecke und wartet darauf wieder losgeschickt zu werden. Dadurch dauert es natürlich länger bis dein Traumfoto entsteht.
Bonus: Nicht übertreiben!
Die Mischung macht’s. Wenn dein geliebter Vierbeiner mehr Motivation benötigt, werden Leckerlis benötigt. Auch eine kurze Pause um dein Pferd grasen zu lassen, fördert die Konzentration.
Außerdem sollten wir dein Pferdchen auf keinen Fall überfordern. Das heißt: Gib mir bitte Bescheid, sobald sich dein Pferd mehr nicht normal verhält oder grantig wird. Wir versuchen selbstverständlich möglichst viele Pausen einzubauen und viel Spaß beim Fotoshooting zu haben, aber manchmal hat dein Pferd einen schlechten Tag. Dies müssen wir respektieren und falls gar keine schönen Fotos entstehen, machen wir einen Ersatztermin aus.
Noch Fragen?
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