Wichtige Infos für eine Pferdereise

Wichtige Infos für eine Pferdereise

Organisation Einer Pferdereise

In diesem Beitrag geht es hauptsächlich um Informationen für Alle, die sich überlegen so eine Reise wie ich zu machen.

Man lernt ja immer dazu und ich habe eindeutig viel dazu gelernt auf meinem Lebensweg, vor allem auf dieser Reise. Mal ganz am Anfang sollte ich sagen, dass ich es nicht vor hatte mir das alles alleine zu organisieren. Das Problem nur bei den verschiedensten Organisationen nicht das angeboten wurde was ich wollte. Ich wollte nicht ein Aupair sein auf einem Reithof. Ich wollte nicht auf einem Reithof leben und was anderes arbeiten. Ich wollte einfach auf einem Reithof arbeiten und wohnen. Genau das wurde aber nicht angeboten. Tja dann war es klar für mich, das ich das selber machen musste.

Ich würde für die erste Reise schon empfehlen sich von einer Organisation unter die Arme greifen zu lassen, solange man etwas findet was einem zumindest von der Beschreibung her hundert Prozent gefällt. Ich sage das deshalb weil ich mir denke das man gerade bei seiner ersten großen Reise zufrieden sein sollte. Organisationen nehmen einfach ein paar Sorgen weg. Hilfe bei der Visa-besorgung, Hilfe bei der Host-suche und natürlich auch die immer gute Replaceung (wenn man unglücklich ist, das man dann auf einen anderen Hof kommt). Oft können Organisationen einfach helfen und die Reise ein bisschen einfacher gestallten, aber in meinem Fall war das einfach nicht gegeben.

Ich habe angefangen mich umzuschauen und umzuhören. WOOLFing kam für mich nicht wirklich in Frage, weil es in meiner Umgebung es einige gibt die negative Erlebnisse gemacht haben. Noch dazu kommt das mir die Website gar nicht zugesagt hat und ich keine Farmen finden konnte die überhaupt für meine Vorstellungen passen.

Zu guter Letzt hat dann eine Bekannte mir vorgeschlagen, das ich mir www.workaway.info anschauen sollte und ich habe sofort viele Höfe gefunden auf denen ich mir gut vorstellen konnte längere Zeit zu leben und zu arbeiten. Prinzipiell geht es bei workaway darum das man für Kost und Logis arbeitet, das sind im Durchschnittlich 5 Stunden am Tag mit zwei freien Tagen in der Woche. Was auch meistens stimmt. Nicht immer natürlich, aber oft.

So wie die Anmeldung bei WOOLF etwas kostet, so kostet ein Account bei workaway auch ein bisschen was und zwar 23€ für die ersten beiden Jahre und dann für zwei weitere Jahre kostet die Verlängerung 18€. Man kann sich auch zu zweit zusammen tun und einen Joint oder Couple Account machen, der kostet 29€ für die ersten beiden Jahre.

Ein Punkt der mir auch sehr gefallen hat ist das Bewertungssystem. Die Hosts werden bewertet je nachdem wie oft sie auf die Plattform schauen, auf wie viele Mails sie antworten und dann auch die Feedbacks, die von den Workawayern dagelassen wurden.

Alles in allem kann ich Workaway schon empfehlen, man muss halt vorsichtig sein und alle Profile sehr kritisch durchlesen und auch länger mit den Hosts kommunizieren bevor man zusagt.

Mitten auf meiner Reise habe ich dann www.yardandgroom.com kennengelernt. Dort kann man auch bezahlte Arbeit finden. Von dort habe ich meinen letzten Stopp und war auch sehr zufrieden damit. Diese Website ist kostenlos zu benützen, mit der Möglichkeit sie upzugraden und dann dafür was zu zahlen. Für mich hat aber eindeutig die freie Variante mehr als gereicht. Bei der bezahlten Variante gibt es glaube ich mehr Jobs, aber das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, da ich ja die unbezahlte Variante nutze.

Die dritte Variante, die ich bis jetzt ausprobiert habe ist die Kontaktaufnahme über Kleinanzeigen in Pferdezeitschriften. Ich habe in diesem Sommer wieder eine Reise geplant und einen Teil davon habe ich mir über Kleinanzeigen organisiert. Ob das gut funktionieren wird kann ich zu dem jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, aber es wird sicher ein Statusupdate geben.

Als letzte Möglichkeit sehe ich noch Conections und Networking. Für alle die jetzt sich denken: „Was sind den das für neudeutsche Wörter?“ Es geht um die Gemeinschaft, die natürlich auch weiß wo wann Jobs zu vergeben sind. Über Freunde und FreundesFreunde kann man natürlich auch an wunderbare Plätze gelangen. Dazu muss man aber Leute kennen und das tu ich bis jetzt leider noch nicht.

Als Letztes möchte ich nochmal hervorheben, dass das Ganze natürlich nicht ungefährlich ist. Es gibt viele Leute, die andere ausnutzen und auch gefährlich sind. Ich habe mich teilweise auch ausgenutzt gefühlt. Es war auf meiner Reise teilweise so, dass ich acht oder neun Stunden Arbeitstage gehabt habe. Das alleine wäre ja nicht so schlimm, ABER wenn man dann für eine Arbeit für die man normalerweise einen guten Lohn bekommt. Also gilt natürlich immer das man, gerade über das Internet, sehr vorsichtig sein muss. Ich denke es man sollte natürlich immer auf sich aufpassen. Aber wenn man die Person gar nicht kennt dann ist das Risiko einfach höher.

Ich wünsche allen, die sich so etwas vornehmen, Leute auf den Weg, die eure Freunde werden und viel Spaß.

 

Allgemein:

aufpassen
wissen was du dir vorstellst und was du in/mit deiner Reise erreichen willst
wann anfangen
wann aufhören
was lernen/verbessern
was kannst du schon
genau lesen und nachfragen
was genau sind meine Aufgaben
typischer Tagesablauf
wie groß ist der Betrieb (Aufschluss über Organisationslevel)
wer wird sonst noch dort sein
was für andere Nationalitäten

Workaway.Info

29€ (Couple)/23€(Single)

für 2 Jahre
18€ verlängert 2 Jahre

Feedbacksystem

wie oft online

wie viel zurückschreiben

Feedback von Arbeitern

Yardandgroom.Com

kostenlose Anmeldung (Möglichkeit auf bezahlt)

bezahlte Jobs

längere Jobs („echte“ Arbeit)
Facebook

Organisationen

machen viel und unterstützen

Visas beschaffen

Plätze finden

Umziehen, wenn nicht gefällt/passt

kostet mehr im Vorfeld, aber dafür Taschengeld

Verschiedene Facebook-Gruppen (Für Jeden Was Dabei):

Pferdejobs weltweit
Pferdejobs
Pferdejobs in Österreich
grooms, jobs and riders reply here
Horse jobs (employers and employees)
Überblick verschaffen, wissen was angeboten wird

Fragen stellen

genau lesen

Pferdezeitschriften

Internet

Schweiz

Schweiz

Ich melde mich seit langem einmal wieder, mit einem geschriebenen Beitrag. Mittlerweile bin ich schon in Portugal, aber ich bin mir bewusst geworden, dass ich lieber im Nachhinein über die Arbeitserlebnisse berichte. Ich tue mir viel einfacher daran zurückzudenken und mich zu freuen das ich so eine schöne Zeit hatte.

Aber ich beginne mal am Anfang von meinem Praktikumsmonat in der Schweiz. Zuerst habe ich meine zwei Ratten bei meiner Tante in Vorarlberg abgeliefert und bin dann alleine, aber mit viel Gepäck weiter in die Schweiz gefahren. Noch genauer in den Kanton St. Gallen. Am Bahnhof wurde ich dann von meiner neuen Chefin abgeholt und wir sind zum Hof gefahren. Mein Zimmer war super: mega Aussicht (jeden Tag einen atemberaubenden Sonnenuntergang), sehr nett eingerichtet und mit Balkon und Fernseher. Ich muss zugeben, dass ich den Fernseher aber nicht benutzt habe.

Also alleine schon mal die Ankunft war super. Am nächsten Tag haben die zwei Chefs und ich zusammen den Stall geschmissen und immer wieder wurde mir versichert, das normalerweise nicht so viel Arbeit zu tun sei, weil der Pole heute frei hat und er normalerweise viel Arbeit erledigt.

Schon an meinem ersten Tag gingen wir ausreiten. Ich auf einem Endmaß-Pony und die Chefin auf einem Dressurpferdchen, das im Gelände sehr gerne mal umsieht ob es nicht von irgendetwas getötet werden könnte. Naja das Pony hat sich ein bisschen gegenmich gestellt und ich habe mich nicht gut durchsetzten können. Das hat ich sehr geärgert, weil ich natürlich gerne einen besseren ersten Eindruck hinterlassen hätte. Viel mehr ist am ersten Tag dann auch nicht mehr passiert.

 

 

Am nächsten Tag war dann auch der Pole da und ich habe gesehen was sie gemeint haben mit: „Dann ist viel weniger für dich zu tun.“ Ich habe dann jeden Tag nur noch vier oder fünf Boxen gemacht und den Rest hat der Pole in der gleichen Zeit wie ich ruck zuck fertig bekommen.

Ein typischer Tag auf diesem Hof sah so aus: Aufstehen um 6:20 und dann um 7:00 oder 6:45 Arbeitsbeginn. Pferden Kraftfutter geben und dann entweder die ersten Pferde an die Führanlage oder wenn das Wetter schön war hinaus auf die Weide. Alles Ausmisten (alle standen auf einer sehr dicken Schicht aus Sägemehl) und dann das Heu, das wir schon am Abend zuvor gerichtet haben, verteilen. Dann Frühstück und nach dem Frühstück wurden immer die Pferde gearbeitet. Ich ging meistens mit einem Pferd ausreiten und hatte dann entweder noch ein Pferd in der Halle zu arbeiten oder ein Pferd zu longieren. Um 12 Uhr gab es Mittagessen und dann war Pause bis 14 Uhr. In der Zeit zwischen Mittagspausen Ende und Abendstall wurden etwaige Arbeiten erledigt, die immer auf einem Zettel in der Sattelkammer standen. Abendstall war das Gleiche wie in der Früh, also wieder alles Ausmisten, Heu geben und als aller Letztes Futter geben.

Ich habe auf diesem Hof so viel Ausgemistet wie auf keinem anderen Hof zuvor. Einmal gründlich in der Früh und am Abend und vor der Mittagspause und ganz zum Schluss bevor wir Feierabend gemacht haben dann nochmals alle Bollen (für die nicht Schweizer: Pferdeäpfel) raus. Vier mal ausmisten ist schon echt der Wahnsinn. Naja aber die Boxen waren immer sehr sauber.

Von meiner Arbeit mit den Pferdchen selbst und von meinen Ausflügen berichte ich das nächste Mal und bis bald.

Portugal

Portugal

Mein zweiter Aufenthalt im Sommer 2016 war in der Nähe von Torres Vedras 40 km von Lisabon entfernt. Der Hof gehört Anne, einer Engländerin, die mit ihren drei Kindern nach Portugal ausgewandert ist und sie ist einer der freundlichsten Menschen, bei denen ich auf meinen Reisen wohnen durfte. Immer sehr freundlich und um unser Wohlergehen besorgt war sie für uns da wie eine Gastmutter.

Für die Pferde war hauptsächlich Gina zuständig. Eine wunderbare Reiterin von der ich einiges gelernt habe. Sie war die Erste, die mir sagte: Du kannst genau das schaffen was du willst. Wenn du Reitlehrerin werden will und mit 20 anfangen Turniere zu starten dann tu es einfach und lass dir von niemanden sagen das du es nicht schaffen willst. Das hat mir unheimlich viel bedeutet.

Zu den Pferden zählt eine ältere Mutterstute, auf der ich immer wieder entspannte Ausritte genießen durfte und ein Rappe mit dem ich sehr viel machen durfte. Mehr dazu gibt es unter “Pferde und ich” zu lesen.

Ein typischer Tagesablauf in diesem Stall bestand darin in der Früh alle Wassereimer der Hengste und auf den Stutenfeldern neu zu befüllen. Dann durfte der erste Hengst aufs Feld und wir haben mit dem ausmisten angefangen. Zum Ausmisten war nie viel da nur die Hengste in Boxen standen und der Rest auf Feldern. Nach dem Ausmisten ging es fast immer in die Mittagspause, die mit einer spanischen Siesta vergleichbar ist. Die Mittagsstunden und somit die heißeste Zeit verbrachten wir oft im hauseigenen Pool. Mittaggegessen wurde teilweise kalt, aber des öfteren sind wir auch ausgeführt worden zu einem kleinen lokalen Restaurant. Am Nachmittag und Abend wurde häufig ausgeritten oder in der großen Arena eine Runde trainiert. Der Rest der Pferde wurde auch immer am Abend gearbeitet, da die Temperaturen einfach angenehmer sind und es auch immer lang hell war.

 

 

Die abendlichen Ausritte waren sehr lustig und wirklich entspannt. Ich bin nicht wirklich die Ausreiterin, aber das hat immer Spaß gemacht und an jedem Tag haben wir neue Orte besucht. Ein paar mal waren wir auch am See und waren mit den Pferden ein bisschen im Wasser. Meine Stute hat sich als richtiges Verlasspferd herausgestellt.

Wir waren auf einem Turnier mit Emma, der zweiten Tochter von Anne und ihrem Hengst Zolista, ein wunderschöner Lusitano Rapphengst. Außerdem waren wir einen Tag auf einem Zucchinifeld und haben riesen Zucchini geerntet. Das war eindeutig auch ein Erlebnis. Zu der Zeit, in der wir dort waren, gab es auch eine Art Dorffest. Das war eine Mischung zwischen Konzert, Fressfest und Disco. Alles in allem ein großer Spaß.

Dies war der erste Hof an dem wir wirklich ungefähr 5 Stunden für die Kost und Logis gearbeitet haben. Außerdem wurden wir sehr wertgeschätzt für die Arbeit, die wir geleistet haben und das ist immer ein schönes Gefühl.

Auf zu den Cliffs oder die Kotztour

Auf zu den Cliffs oder die Kotztour

Eines schönen Tages, die Debora und ich hatten frei und wir haben das Angebot vom Bereiter und seinem Freund, dass sie mit uns zu den Cliffs of Moher zu fahren. Aus Spaß haben wir gesagt das wir ja Jamie, den Hund auch mitnehmen könnten. Irgendwann wurde aus dieser doch recht blöden Idee eine fixe Vorstellung.

 Für Alle sollte ich einmal erklären, warum das keine so tolle Idee war. Ich glaube so mancher Hundebesitzer hatte schon seine Freude wie er zum ersten Mal mit seinem Hund Auto gefahren ist. Jamie saß vorher noch nie in einem Auto und fand die Fahrt auch nicht allzu toll. Warum weiß ich das? Weil sich Jamie nach einer halben Stunde das erste Mal angekotzt hat.

 Nach 40 Minuten nochmals und nach 50 Minuten dann das letze Mal. Angekommen im Surferparadies sind Debora und ich mal mit Jamie spazieren gegangen und haben ihm auch das Meer gezeigt. Er war nicht so angetan von diesem salzigen Wasser.

 Beim Mittagessen hat sich Jamie müde unter dem Tisch zusammengerollt und ein bisschen geschlafen. Ich glaube der ganze Stress hat ihn einfach sehr müde gemacht.

 Als nächstes ging es zu der eigentlichen Attraktion: den Cliffs. Ich habe sie da zum zweiten Mal gesehen, aber war wieder genau so erschlagen von den Cliffs und habe einfach nur die Zeit dort genossen.

 Der Rückweg war wesentlich ruhiger, weil Jamie beschlossen hat sich auf der Rückbank breitzumachen und zu schlafen. Das hat für die Debora und mich geheißen das wir uns auf einem Platz zusammenquetschen mussten während Jamie die restlichen Plätze belegte.

 Die Moral von der Geschicht: Jamie mag Auto fahren nicht. So ging ein ereignisreicher Tag zu Ende. Es hat Spaß gemacht und zum Glück hat Jamies Erbrochenes nicht wirklich gestunken.

 In der nächsten Woche springe ich wieder zu meinem ersten Hof und erzähle von dem besten Auto der Welt.

Meine Nacht und Nebel Flucht

Meine Nacht und Nebel Flucht

Ich glaube, dass wird meine letzte Geschichte, weil ich momentan schon wieder unterwegs bin. Ich habe mich noch nicht entschieden ob ich wieder wöchentliche Updates machen will oder nur spontan was schreibe wenn etwas besonderes passiert.

 Aber jetzt komme ich mal zur letzten Geschichte für jetzt. Ich habe mich nach vielem hin und her habe ich mich entschlossen den Hof zu verlassen. Ich muss mich zwar für diese Entscheidung nicht rechtfertigen, aber ich hätte gerne das ihr meine Gedanken zu dem Thema nachvollziehen könnt.

 1. Ich habe mich nicht mehr sicher gefühlt und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich willkommen war.

 2. Nils und Luise wären gefahren und ich wäre als Einzige zurückgeblieben. Das ist deshalb ein sehr wichtiger Punkt, weil ich wusste, dass diese zwei wunderbaren Menschen immer hinter mir stehen würden wenn ich sie brauche und auf dieser Farm war das überlebenswichtig.

 3. Es gab einen sehr heftigen Streit zwischen dem Pächter des Hofes und seinem am Hof lebenden Freund. Das hat natürlich auch teilweise zu Punkt eins geführt. Für mich ist bei diesem Streit eine Grenze überschritten worden, die zivilisierte Menschen nicht übertreten.

 4. Ich wollte auch wegen der Unterbringung nicht im Winter auf dieser Farm bleiben. Der Anbau, in dem wir gewohnt haben, war in der Zeit, in der ich abgereist bin, war in der Nacht eiskalt. Wir hatten zwar Heizdecken um das Bett wärmer zu machen. ABER wenn ich in der Nacht aufgewacht war alles eisklar und ich hatte ein kaltes Gesicht und noch schlimmer eine kalte Nase. Es war einfach keine Heizung im Haus und war nicht isoliert. (Es war sogar eine verrottende Tür, die die ganze kalte Luft im Schlafteil von den Volunteers verteilt hat.)

 Naja das sind die Gründe, die mir nach mittlerweile fast zwei Jahren noch eingefallen sind. Ich habe mit eine neue Farm ausgesucht, weil es für mich keine Option war nach Hause zu fahren. Und meinen Umzug organisiert. Einen Fehler, der total bei mir gelegen ist: Ich habe der Zuständigen für die Volunteere nicht gesagt das ich doch früher fahre als ich ihr zwischendurch gesagt habe. Aber an dem Abend wo wir weggefahren sind haben eine Handvoll Leute gewusst das ich an dem Abend abfahren werde.

 Ich bin mit einen sehr lauen Gefühl im Magen zum Pächter gegangen und habe ihm gesagt das ich fahre und zwar jetzt. Als erstes hat er es nicht verstanden und dann hat er mich zehn Minuten lang fertig gemacht, dass ich ja keine Lügen verbreiten soll, ich niemanden erzählen soll das es mir nicht gefallen hat auf dem Hof und ja nicht schlecht reden darf über den Hof. Achja ich war eindeutig auch total undankbar und respektlos.

 Nils hat mich wiedermal unterstützt und wir haben uns umgedreht und sind gegangen. Der Freund vom Pächter ist und noch nachgegangen und hat gesagt: „So gehts du nicht weg! Ich wollte dir noch sagen das er es nicht so meint und einfach nicht weiß wie man mit sowas umgehen kann. Give me a hug! Willst du nicht noch zum Abendessen bleiben?“ Ich sitze hier und muss gleich wieder raus zum arbeiten, aber jedes mal wenn ich mich an diesen Moment zurückdenke fange ich an zu heulen, weil er mir wirklich leid getan hat und weil er der Einzige (von der Farm) war der mir gesagt hat das er weiß wie schwierig es ist, alles verstehen kann und mir noch ein schönes Leben wünscht.

 Naja, nach diesem Heulfest (Verabschiedung von den anderen Volunteeren) habe ich mich aufs Dach vom CRX geschwungen und bin in Richtung Bahnhof gedüst.

Last stable? I think so!

Last stable? I think so!

(Namen nicht geändert)

Nach einer Woche ungeplantem Urlaub in Dublin habe ich mich aufgemacht und mich in deine Bus gesetzt. Ab in die Ungewissheit hieß es nun zum letzten Mal. Warum letztes Mal? Ich hatte zu dem Zeitpunkt einfach genug vom ganzen Hof-neu-suchen, umziehen und vor allem neu eingewöhnen!

Ich bin von der Busstation abgeholt worden und von dort sind wir noch ein ganzes Stück weiter ins Land hineingefahren.Wie wir angekommen sind in Belmont House Stud dachte ich mir zuerst einfach nur WOW! Belmont hat eine Halle, einen Außenreitplatz, einen Longierzirkel, ein Orchard (ein abgegrenzter Vielseitigkeitsparcour) und die Island (noch ein Vielseitigkeitsparcour, wo auch im Sommer Pferde leben). Das hatte ich vorher nirgends und es hat mich umgehaut. Noch dazu kommt das zum Zeitpunkt meiner Ankunft ungefähr 240 Pferde auf dem Hof gelebt haben. Belmont war eindeutig der größte, aber auch best organisierteste Hof, auf dem ich bis jetzt gewesen bin. Einfach richtig professionell.

Ich habe die ersten Wochen in dem Viererzimmer gelebt, oft zusammen mit anderen. Das ist natürlich manchmal nervig, aber meistens ist es einfach nur cool. Gegen Ende meiner Zeit, die ich dort verbracht habe, bin ich dann in ein Einzelzimmer umgezogen.

Ein typischer Tag hat angefangen mit dem Füttern vom Heu. Am Abend des Vortages haben wir immer zwei Portionen Heu ausgeteilt. Eine wurde in die Box gegeben und die zweite haben wir vor die Tür gelegt. Während alle das Heu in die Boxen gegeben haben, hat eine Person das Kraftfutter verteilt. Nachdem alle Pferde mit Heu versorgt wurden, haben die Working Students angefangen alle Ställe auszumisten. Ich habe immer den gleichen Bereich ausgemistet und je nachdem wie viele Praktikanten da waren haben ich mehr oder weniger ausgemistet. Um Zwölf gab es immer Mittagspause, das hat für mich geheißen das ich eineinhalb Stunden früher als alle anderen ins Haus gegangen bin. Warum? Weil ich gleich nach meiner Ankunft als Köchin auserkoren wurde.

Nach der Mittagspause habe ich zusammengeräumt und manchmal habe ich auch extra Aufgaben im Haus erledigt. Dann bin auch ich wieder rausgegangen und habe angefangen die Pferde aus meiner Liste abzuarbeiten. Vielleicht sollte ich „die Liste“ kurz erklären: Jeden Tag wurde vom Bereiter eine Liste zusammengestellt auf der die Pferde zugeteilt wurden die man an diesem Tag arbeiten soll und neben dem Namen von dem Pferd stand wie man sie zu arbeiten hat. Ich habe immer ein Pferd zu reiten gehabt und zwischen drei bis fünf weitere Pferde zum longieren. Das war für mich aber nur schwer zu schaffen, weil ich ja minimum zwei Stunden später mit den Pferden anfangen konnte. Ich habe während meiner drei Monaten dort genau zwei Mal meine Liste geschafft. Man musste richtig schnell sein, aber trozdem habe ich die Arbeit meistens genossen und habe sehr viel dazugelernt.

 

 

Nachdem wir mit den Pferden fertig waren, haben wir angefangen zusammen das Heu verteilt und Kraftfutter gegeben. Als Letztes wurde der gesamte Hof gekehrt und dann waren wir für den Tag fast fertig. Als Abendessen gab es immer die Reste vom Mittagessen und genügend Toast (meistens mit PB & J = Peanut Butter and Jelly). Fürs Frühstück und Abendessen haben wir uns auch selber was gekauft im kleinen Landen im Ort, der durch uns sicher den Umsatz seines Lebens gemacht hat.

In der Nacht zwischen neun und zehn musste immer einer zum Night Check raus. Einfach alles nochmal kontrollieren: Ob die Tore zu sind, es allen Pferden in den Boxen gut geht und in der Fohlensaison haben wir natürlich auch genau auf die Mamas geschaut.

Ich habe auf Belmont sehr viel gelernt und wenn ich jemals wieder eine solche Reise mache, werde ich mich bemühen, dass ich auf ähnliche Höfe kommen kann, weil es mich persönlich am weitesten bringt. Nichts desto trotz, es war hart und für viele zu viel. Es sind in meiner Zeit dort einige früher als geplant weggegangen. Ich denke, dass ich bin in dieser Hinsicht sehr pflegeleicht bin. Ich kann sehr viel aushalten (hart physische Arbeit, Stress und Erwartungsdruck) , aber viele können das einfach nicht. Jeder muss für sich selbst entscheiden ob er zu sowas in der Lage ist. Aber wenn man hart arbeitet und auf einen Hof gehen will, wo die Pferde gut behandelt werden, dann kann ich Belmont empfählen.

Ich bin jetzt am Ende von von meiner chronologischen Erzählung angelangt. Aber jetzt werde ich einzelne Geschichten erzählen, die mir auf meiner Reise widerfahren sind.

 

Bis zum nächsten Mal – Maggy