Poco Two Eyed

Poco Two Eyed

Maggy Auslandsreise Schweiz Poco Two Eyed 4

Heute geht es um Poco. Poco ist die 19 Jährige Quater Horse Stute von meiner besten Freundin Debora.

Die zwei haben schon viel zusammen durchgemacht. Es war nicht immer leicht. Warum, fragt ihr euch jetzt vielleicht. Naja, ursprünglich war Poco die Stute von Debora’s Trainer. Mit Poco ist Debora auf Turniere gegangen und hatte auch am Reitplatz viel Spaß. Ein Verlasspferd durch und durch.

Vor mittlerweile fünf Jahren ist der Trainer von Debora sehr plötzlich verstorben und hat zwei Pferde zurückgelassen. Coco und Poco. Mit Beiden hatte Debora ein sehr inniges Verhältnis und wie viele von euch werden wahrscheinlich verstehen das es eine sehr schwierige Zeit für Debora war. Nicht nur ihren besten menschlichen Freund, sondern auch ihre zwei besten tierischen Freunde in einem Abwasch zu verlieren.

Poco und Coco wurden verkauft, blieben aber im Stall von Debora’s Eltern stehen. Somit musste Debora ansehen wie beide Pferde von unterschiedlichen Leuten trainiert wurden. Etwas was nie passieren hätte sollen. Die Jahre vergingen und beiden Pferden ging es immer schlechter. Coco musste mittlerweile leider über die Regenbogenbrücke geschickt werden und das hat Debora natürlich sehr weh getan, weil es so leicht verhinderbar gewesen wäre.

Die Freude war natürlich umso größer, als vor ungefähr einem halben Jahr bekannt wurde, dass die neue Besitzerin Poco ihr zur Verfügung stellt. Endlich konnte sie wieder eines ihrer Herzenspferde in die Arme schließen und es fast wie ihr eigenes Pferd betrachten. Ein bisschen Wasser den Bach hinunter wurde Poco sogar Debora überschrieben, also gehört Poco wieder ganz zu Debora.

Wie komme ich jetzt ins Spiel? Ich bin ja bekanntlich immer wieder in der Schweiz und darf dann natürlich mit Debora’s Pferden spielen und sie bespaßen.

Ich habe Poco immer als Verlasspferd und zugleich Stute kennen und lieben gelernt. Im Gelände ist Poco absolut trittsicher und trägt dich ruhig und gelassen durch die Schweizer Alpen, wenn du das willst. Am Platz ist sie eine ganze Stute. Dort darf man dann mit ihr diskutieren, ob sie wirklich ihren Hintern dorthin bewegen muss wohin du willst. Aber mit ein bisschen Überredungskunst schafft man es ihr alles zu entlocken was sie weis. Poco ist ein Pferd das man einfach ins Herz schließen muss.

Blue Eyed Jack

Blue Eyed Jack

Maggy Pflegepferd Amigo 2

Jack ist ein Irish Sport Horse Mix Wallach und ein wunderbar sensibles Pferdchen, am Boden.

Im Sattel konnte ich ihn nicht selbst beurteilen, aber ich habe fotographiert und das hat mir gereicht. Aber wenigstens habe ich auch ein paar schöne Buckelfotos für meine Sammlung.

Am Boden hatte ich einfach nur Spaß. Es ist immer wieder nett mit einem Pferd zu arbeiten, das sofort ein Feedback gibt zu dem was ich mache. Wenn ich nicht bei der Sache bin dann wird so ein Pferd mit dir machen was es will. Dein Ziel sollte sein, das Pferd so zu bewegen wie du es dir in deinem Kopf vorstellst. Wenn du vorhast das Pferd an der rechten Hand im Trab um dich rumlaufen zu lassen, dann sollte er das auch tun. Sonst musst du dein Signal verstärken oder verändern.

 Körperspannung aufbauen, Finger ausstrecken und schon läuft das Pferdchen einen Gang höher. Runterschalten geht genauso wie es im Lehrbuch steht. Ausatmen und vorstellen. Was will man mehr? Ich glaube gar nichts!

 Ich habe Jack als erstes longiert und ihn dann ohne Bodenarbeitsseil gearbeitet und er ist mir nicht von der Seite gewichen. Das sind die positiven Momente die man hin und wieder braucht damit sie einen unendlich beflügeln und motivieren.

 Am Tag vor der Bodenarbeit haben wir ihn auch freispringen lassen. Das war auch eindeutig ein Highlight. Wie ein Flumi ist Jach rumgehupft, aber das seht ihr ja in den Fotos.

 Alles in allem weiß ich wie viel Debora und Jack zusammen schon erlebt haben und wow so eine Feinheit. Das ist eindeutig zu beneiden. Ich sollte vielleicht noch erwähnen das Debora mit Jack mittlerweile auch auf Turniere geht. Sie hätte Jack gerne Western geritten, aber Jack tut sich hald nicht gut mit Westernsätteln und es ist das wichtigste das man eine Reitweise findet die zum Pferd passt. Der Reiter muss sich dann daran anpassen. So hat die eigentliche Westernreiterin zur englischen Reiterei gewechselt, um für ihr Pferd das beste zu finden.

 Jack ist erst vor wenigen Wochen in seiner ersten Showmanship Prüfung gestartet und hat gar nicht mal so schlecht abgeschnitten. Ein erster und ein dritter Platz beim ersten Turnier, kann sich schon sehen lassen.

 Ich bin stolz mit so einem Pferd gearbeitet zu haben und freue mich sicher schon aufs nächste Mal wenn ich in der Schweiz bin.

Splash B

Splash B

Das Erste für mich besondere Pferd, welches ich kennenlernen durfte war Splash B. Ein Endmaß-Pony im schickem Falben-Look. Er ist ein schlankes Sportpony, das mir am Anfang von meinem Aufenthalt im Belmont House Stud zugeteilt wurde.

Wenn ich mich recht erinnere war er 6 oder 7 Jahre alt und vorgestellt wurde er mir als Melissa. Lange Zeit wusste ich nicht das diese kleine Knalltüte ein Wallach war. Am Hof haben nämlich alle Pferde den Namen ihrer Mutter getragen und so wurde aus Splash B ganz schnell Melissa.

Wenn ich mich recht erinnere habe ich zum ersten Mal mit diesem kleinen Pony longieren ausprobiert. Ich habe mich auf Splash auch zum ersten Mal im Galopp so gefühlt als ob ich nicht bei jedem Sprung an die Hallendecke befördert werde. Ein paar kleine Sprünge habe ich mit ihm auch versuchen dürfen. Alles in allem habe ich mit diesem sensiblen Falben einfach wieder Spaß am reiten gefunden. Der war mir für einige Zeit verloren gegangen. Langsam verliebte ich mich immer mehr in dieses ruhige und gelassene Sportpony.

 

Maggy Auslandsreise Belmont House Stud 2

 

Nach einem Turnier habe ich ganz kleinlaut den Bereiter gefragt ob er sich mich und Splash als Paar vorstellen kann und seine Antwort war sehr aufmunternd. Er fand das wir sehr gut zusammen passen und uns sicher gut machen würden. Außerdem habe ich ihn gefragt wieviel er denkt das die Züchterin von Splash für ihn gerne hätte. Seine Antwort war eine angemessene Summe und ich hatte ganz viel Mut für das Gespräch mit der Züchterin von Splash.

Mit ihm und einigen seiner gleichaltrigen Kollegen durfte ich zum jährlichen messen der Ponys für die Turniersaison mitfahren. Am Rückweg sprang ich über meinen Schatten und fragte die Züchterin wieviel sie denn für den Kleinen will. Die Antwort hat mich erschlagen und mir einen ordentlichen Dämpfer gegeben. Nicht nur war der Preis ernüchternd sondern auch die Antwort der Züchterin: ich würde ihm nie gerecht werden können, weil sie will das er möglichst viele Turniere geht und so unglaublich viel Potenzial hat und ich viel zu schlecht reiten kann um jemals etwas sinnvolles mit ihm machen zu können.

Am Boden zerstört trat ich die Heimreise an und musste mich mit dem Gedanken anfreunden das Splash und ich nicht zusammenfinden durften. Genau das was ich zu verhindern versuchte ist geschehen. Splash wurde wahrscheinlich zum Anfängerturnierpferd, welches sobald die Kinder aus ihm herausgewachsen waren weiter verkauft wurde um anderen Kindern einen Turnierstart zu ermöglichen.

Cortesáu

Cortesáu

Maggy Auslandsreise Portugal 1

Dieser schwarze Wirbelwind hat mich in Portugal von den Füßen gewischt. Ich bin mittlerweile überzeugt, dass ich von verrückten Pferden mich irgendwie magisch angezogen werde.

Cortesáu ist ein 8 Jahre alter Lusitano-Wallach mit einer weniger schönen Vergangenheit. Eingeritten wurde er wahrscheinlich zu früh und zu hart, wie in Portugal leider teilweise üblich. Alles hat ihn überfordert und ich denke das zu dieser Zeit schon einige Sicherungen bei ihm durchgebrannt sind. Er war lange Zeit Hengst und wurde nur kastriert, weil er sehr aggressiv und unberechenbar wurde. Nach der Kastration wurde er zusammen mit einer Stute auf die Weide gestellt, weil es keinen gab der Zeit genug hatte um sich seiner anzunehmen.

An einem meiner ersten Tage in Portugal wurde ich auf die Weide geschickt mit dem Auftrag das männliche  schwarze Pferd von dieser Weide zu holen und mich mal mit ihm zu versuchen. Ich war ein bisschen vorgewarnt, das er nicht viel gewöhnt war und lange Zeit nichtberührt worden ist. Mehr wusste ich nicht und mit meiner wunderbaren Naivität habe ich mich auf den Weg gemacht. Schnell war er eingefangen und dann ging das Abenteuer los.

Einmal am Waschplatz angekommen fing das Theater schon mal an, weil angebunden da stehen und geputzt werden stellte sich als große Geduldsprobe heraus. Rumgeschrien hat nicht nur Cortesáu sondern auch ich. Alleine schon aus Frust von dem Rumgestrampel und Ausgehaue. Die ersten Tage habe ich mich nicht in die Nähe von seinen Hufen getraut, weil sie mir immer sehr ruppig aus den Händen gerissen wurden.

Beim longieren hat er seinen ganzen Körper angespannt und nur noch nach seiner Stute geschrien. Zuhören war da nicht mehr möglich. Aber mit jedem Tag ist es besser geworden. Cortesáu hat angefangen auf mich zu hören, sich beim longieren zu entspannen und super mitzuarbeiten. Hin und wieder hat er trotzdem nach seiner Stute geschrien, aber der wichtigste Fortschritt war, dass er sich nicht mehr hineingesteigert hat in seine Verkrampfungen sondern sich immer schneller beruhigt hat.

 

 

Das Vertrauen wuchs und ich konnte mit ihm auch mehrere Male Freiarbeit machen, was immer sehr gut funktioniert hat. So sind wir langsam zusammengewachsen und ich habe mich jedes Mal gefreut wenn ich Zeit für meinen verrückten Rappen hatte. Leider wurde ich dann ziemlich krank und konnte eine Zeit lang gar nicht arbeiten geschweige denn mit einem Pferd zusammenarbeiten, das immer wieder deutlich testet wer die Hosen an hat. Das Risiko war leider einfach zu groß.

Der ursprüngliche Plan war das ich in den zweieinhalb Monaten gegen Ende auch aufsteigen und einige Runden mit Cortesáu drehen könnte. Die zwei Wochen Krankheit haben mir das leider unmöglich gemacht, allerdings habe ich kurz nachdem ich wieder in Österreich war ein Video von meinem Schatz unter dem Sattel bekommen.

Schon in meiner Zeit dort habe ich mich unsterblich in Cortesáu verliebt, allerdings ist es als Studentin ein bisschen schwierig sich ein Pferd leisten zu können. Für mich war es unmöglich und der Moment wo ich eine Nachricht bekommen habe das Cortesáu vor dem Schlachter steht hat mir nach Spash noch einmal das Herz gebrochen. In letzter Sekunde hat sich dann eine gute Fee gezeigt, ihn gekauft und auf eine Weide mit anderen Pferden gestellt. Dort darf er jetzt seine Tage mit herum galoppieren verbringen.