(Namen geändert)
Anfang
Ich werde diesen Beitrag wirklich ehrlich schreiben, weil es etwas ist was mir sehr am Herzen liegt. Ich war nämlich unmittelbar betroffen von den Auswirkungen vom Handeln einiger Personen. Wem das nicht passt, sollte vielleicht diesen Post nicht lesen.
Wieder versuche ich von vorne anzufangen. Aber es wird vielleicht ein bisschen konfus, da ich noch immer nicht wirklich gerne an dieses Monat zurückdenke. Ich bin von den beiden Besitzern vom Flughafen abgeholt worden und wir sind mit Smalltalk zum Stall gefahren. Mir ist schon da aufgefallen das sie ihre Pferde nicht wirklich gut kennen. Wie kann mir das aber schon bei Smalltalk auffallen? Naja wenn man nur vier Pferdenamen sagt und danach schon ins stocken kommt und nicht mehr weiter weiß. (Es waren übrigens an die vierzig Pferde, also ein paar mehr Namen sollten schon im Gedächtnis sein.) (1. red Flag)
Ich habe gleich gemerkt, dass dieser Stall nicht den Fotos eindeutig nicht den Fotos auf der Website und auf workaway entspricht, weil es war nämlich gar keinen Stall gab. (2. red Flag) Das war eines der ersten Dinge, die mir aufgefallen sind. Kurz danach habe ich erfahren, dass sie erst vor kurzem umgezogen sind und noch keine Zeit hatten das Profil zu updaten. Heute finde ich nicht, dass das ein Grund ist nichts zu sagen beim hin und her schreiben und den Workawayer selbst besser vorzubereiten, auf das was er zu erwarten hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass zu dem Zeitpunkt an dem sie mit mir geschrieben haben nichts von dem Umzug wussten.
Damals habe ich mir nicht so viel darüber gedacht. Ich habe mein Zimmer bezogen, das ich mir mit einer anderen Workawayerin geteilt habe. Zu der Zeit wie ich angekommen bin war ihre Schwester gerade zu Besuch und gleich am nächsten Tag waren wir mit ihr ausreiten. Alles in allem hört sich das ja bis jetzt nicht so schlecht an. Beide waren nett und wir haben uns gut verstanden. Sie waren übrigens beide Österreicher.
Unser Tag find immer um neun Uhr an und wir sind auf die drei Weiden gegangen und haben die Pferde gecheckt. Auf der einen Weide standen die älteren Pferde und eine Stute mit zwei Fohlen (eines davon adoptiert, das andere ihr eigenes), auf der zweiten standen ältere Fohlen, die schon von ihren Müttern getrennt waren und auf der letzten standen die jungen Fohlen von diesem Jahr und ein paar Wallache, die zu Reitpferden ausgebildet werden sollten.
Alle Pferde hatten minimal zwei Decken drauf, das heißt für ein ziemlich ungeübtes Auge war es sehr schwer den physikalischen Zustand der Pferde zu beurteilen. Ich habe also nicht umbedingt am Anfang mitbekommen wie es den Pferden wirklich geht. Nach dem alltäglichen Check haben wir die zwei Hengstboxen ausgemistet und den Pferden auf der Weide ein bisschen Heu gegeben. Ich sage ein bisschen deshalb, weil es viel zu wenig war für die Menge an Pferden die auf den drei verschiedenen Weiden gestanden haben.
Kraftfutter wurde trotz Januar nicht gefüttert, obwohl die Pferde schon recht dünn waren und es eindeutig gebrauch hätten. Jedes mal wurde das Heu umkämpft als wäre die Portion, die sie von uns bekommen, das einzige was die Pferde an dem Tag zu sich nehmen. Von den Besitzern wurde das Fehlen des Kraftfutters immer so begründet, das Irland ja so toll sei, weil man fast gar nicht zufüttern muss, da die Weiden das ganze Jahr grün und saftig sind. Meiner Meinung nach waren die Weiden schon lange nicht mehr grün, saftig und total ohne jeglichen Nährstoffen. Eindeutig nicht genug für ungefähr zehn Pferde pro Weide.
Ich habe zuschauen können, wie die schwächeren Pferde von der Herde immer weniger Futter bekommen haben und einfach immer mehr verfallen sind. Eh klar der stärkere setzt sich durch und wird immer stärker. Es gab sogar mehrere Pferde, die sich gar nicht mehr zum Futter getraut haben. Aber wir sind ja alle Tierärzte und wissen alles besser.
Naja, nach dem Morgenstall sind wir hineingegangen und haben einmal pro Tag das Haus putzen dürfen. In dem Profil wurde es so beschrieben das leichte Hausarbeit zum Arbeitsablauf dazugehört. Das ist ja gar nicht so schlimm, aber ich bin nicht dort gewesen um die persönliche Putzfrau zu sein und dann auch immer angewiesen zu werden noch mehr zu putzen. Von meinen ungefähren fünf Stunden vereinbarte Arbeit haben wir minimum zwei Stunden im Haus mit Hausarbeit verbracht und das war nicht so kommuniziert.
Ich wurde von Tag zu Tag immer unzufriedener mit der Arbeitstituartion, weil ich nicht das Gefühl hatte das ich (wie eigntlich besprochen) für die Pferde da war, sondern einfach nur als persönliche Putze. Ich werde in meinem nächsten Post noch mehr zu diesem Hof schreiben, weil der Bericht einfach schon zu lang wird.