Mein zweiter Aufenthalt im Sommer 2016 war in der Nähe von Torres Vedras 40 km von Lisabon entfernt. Der Hof gehört Anne, einer Engländerin, die mit ihren drei Kindern nach Portugal ausgewandert ist und sie ist einer der freundlichsten Menschen, bei denen ich auf meinen Reisen wohnen durfte. Immer sehr freundlich und um unser Wohlergehen besorgt war sie für uns da wie eine Gastmutter.
Für die Pferde war hauptsächlich Gina zuständig. Eine wunderbare Reiterin von der ich einiges gelernt habe. Sie war die Erste, die mir sagte: Du kannst genau das schaffen was du willst. Wenn du Reitlehrerin werden will und mit 20 anfangen Turniere zu starten dann tu es einfach und lass dir von niemanden sagen das du es nicht schaffen willst. Das hat mir unheimlich viel bedeutet.
Zu den Pferden zählt eine ältere Mutterstute, auf der ich immer wieder entspannte Ausritte genießen durfte und ein Rappe mit dem ich sehr viel machen durfte. Mehr dazu gibt es unter “Pferde und ich” zu lesen.
Ein typischer Tagesablauf in diesem Stall bestand darin in der Früh alle Wassereimer der Hengste und auf den Stutenfeldern neu zu befüllen. Dann durfte der erste Hengst aufs Feld und wir haben mit dem ausmisten angefangen. Zum Ausmisten war nie viel da nur die Hengste in Boxen standen und der Rest auf Feldern. Nach dem Ausmisten ging es fast immer in die Mittagspause, die mit einer spanischen Siesta vergleichbar ist. Die Mittagsstunden und somit die heißeste Zeit verbrachten wir oft im hauseigenen Pool. Mittaggegessen wurde teilweise kalt, aber des öfteren sind wir auch ausgeführt worden zu einem kleinen lokalen Restaurant. Am Nachmittag und Abend wurde häufig ausgeritten oder in der großen Arena eine Runde trainiert. Der Rest der Pferde wurde auch immer am Abend gearbeitet, da die Temperaturen einfach angenehmer sind und es auch immer lang hell war.
Die abendlichen Ausritte waren sehr lustig und wirklich entspannt. Ich bin nicht wirklich die Ausreiterin, aber das hat immer Spaß gemacht und an jedem Tag haben wir neue Orte besucht. Ein paar mal waren wir auch am See und waren mit den Pferden ein bisschen im Wasser. Meine Stute hat sich als richtiges Verlasspferd herausgestellt.
Wir waren auf einem Turnier mit Emma, der zweiten Tochter von Anne und ihrem Hengst Zolista, ein wunderschöner Lusitano Rapphengst. Außerdem waren wir einen Tag auf einem Zucchinifeld und haben riesen Zucchini geerntet. Das war eindeutig auch ein Erlebnis. Zu der Zeit, in der wir dort waren, gab es auch eine Art Dorffest. Das war eine Mischung zwischen Konzert, Fressfest und Disco. Alles in allem ein großer Spaß.
Dies war der erste Hof an dem wir wirklich ungefähr 5 Stunden für die Kost und Logis gearbeitet haben. Außerdem wurden wir sehr wertgeschätzt für die Arbeit, die wir geleistet haben und das ist immer ein schönes Gefühl.