(Namen nicht geändert)
Nach meiner Nacht und Nebel Flucht bin ich dann in Chichester gelandet. Bei dem Willowbrook Riding Center. Dort war ich die einzige Workawayerin und somit habe ich natürlich viel mehr Englisch gesprochen als auf allen anderen Höfen zusammen. Aber ich sollte einmal am Anfang anfangen.
Ich bin in der Nacht angekommen und mir wurde mein Zimmer gezeigt. Es war viel kleiner, ABER ich hatte einen Fernseher, einen eigenen Radiator(!!!) und es war einfach sehr warm in meinem Zimmer. Ich war sehr glücklich und nach einer sehr gemütlichen Nacht bin ich aufgewacht und habe vom Fenster aus den Stall gesehen. Es war einfach nur angenehm. Man kann eine Art von Luxus, wie einen eigenen Radiator im Zimmer erst schätzen wenn man es nicht hatte und sich nächtelang in den Schlaf gefroren hat.
Mein Tag hat, glaube ich, um halb acht angefangen mit der Morgenfütterung. Sobald wir damit fertig waren sind wir wieder hineingegangen und haben bis neun Frühstück gegessen. Dann haben die ersten Reitstunden angefangen und ich habe begonnen die Ställe auszumisten und Heu zu verteilen. So schwierig war das nicht, weil in dieser Reitschule die Pferde „nur“ auf Gummimatten stehen. Manche finden das vielleicht komisch aber ich habe gelernt nach dem Motto „life and let life“ zu leben. Ich weiß, dass sie dort ihre Pferde gut behandeln und eindeutig nicht misshandeln. Also war das okay für mich. In Willowbrook stehen ungefähr vierzig Pferde, aber die habe ich eigentlich nie alleine ausgemistet.
Zwischendurch habe ich bei den Reitstunden für die ganz Kleinen mitgeholfen. Ich finde das System des Reiten Lernens wurde in diesem Stall auch ganz anders gelernt als ich das bis jetzt gekannt habe. Die Kleinen wurden geführt in den Reitstunden und nur wenn die Reitlehrerin der Meinung war, dass sie genug kann wurden sie erst alleine gelassen. Hat seine guten Seiten hat aber auch seine schlechten Seiten, so wie alles im Leben.
Bei Ausritten durfte ich auch mitführen und die Kinder beschäftigen. Hin und wieder habe ich auch Pony Mornings geleitet. Das war immer sehr lustig und mit jeder Gruppe von Kindern sehr verschieden. Ich hatte unter der Woche auch Reitstunden und Ausritte, das war auch immer sehr lustig
Ich war auch mit den Leuten vom Stall auf einem Pantomime. Ein sehr schöner und lustiger Abend und eindeutig wert das ich mitgefahren bin. Ich fad es sehr nett das sie mich eingeladen haben, richtig nett und es kam damals auch ganz unerwartet. Eindeutig ein Abend der sich in meiner Erinnerung festgesetzt hat. Ich habe auch Weihnachten damals dort verbracht. Das war sehr komisch, gerade wenn man Weihnachten als großes Familienevent gewöhnt ist und dann einfach einen Tag später und mehr oder weniger alleine feiert. Das einzige „besondere“ an dem Tag war das in der Früh alle zusammengeholfen haben mit dem ausmisten, dann Geschenke verteilt wurden und dann gingen alle ihren Weg und haben relaxt den restlichen Tag. Das war sehr komisch für mich, aber meine Eltern sind ja eine Woche später zu Besuch gekommen und danach sind wir zusammen nach London gefahren. Von dort bin ich nach Dublin geflogen, aber mehr dazu nächste Woche.